Die Haselrute
Br?der Grimm
Ausgabe letzter Hand von 1857
Eines Nachmittags hatte sich das Christkind in sein Wiegenbett gelegt und war eingeschlafen, da trat seine Mutter heran, sah es voll Freude an und sprach ‘hast du dich schlafen gelegt, mein Kind? schlaf sanft, ich will derweil in den Wald gehen und eine Handvoll Erdbeeren f?r dich holen; ich wei? wohl, du freust dich dar?ber, wenn du aufgewacht bist.’ Drau?en im Wald fand sie einen Platz mit den sch?nsten Erdbeeren, als sie sich aber herabb?ckt, um eine zu brechen, so springt aus dem Gras eine Natter in die H?he. Sie erschrickt, l??t die Beere stehen und eilt hinweg. Die Natter schie?t ihr nach, aber die Mutter Gottes, das k?nnt ihr denken, wei? guten Rat, sie versteckt sich hinter eine Haselstaude und bleibt da stehen, bis die Natter sich wieder verkrochen hat. Sie sammelt dann die Beeren, und als sie sich auf den Heimweg macht, spricht sie ‘wie die Haselstaude diesmal mein Schutz gewesen ist, so soll sie es auch in Zukunft andern Menschen sein.’ Darum ist seit den ?ltesten Zeiten ein gr?ner Haselzweig gegen Nattern, Schlangen, und was sonst auf der Erde kriecht, der sicherste Schutz.
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